Geschichten aus dem LebenZwischen zwei Kulturen |
Mein Ziel - den „Meister“-Titel zu bekommen. Kosmetiksalon "Selena"
Natalia Kuperman, Besitzerin des Schönheitssalons „Selena“, lässt uns an ihren beruflichen Zukunftsplänen Teilhaben. Natalia, erzählen Sie uns bitte, womit beschäftigen Sie sich in Rostock? Ich betreibe ein kleines Kosmetikstudio, wo ich unterschiedliche Dienstleistungen anbiete: Massage, Permanent make-up und Visage für Fotoshootings. Ich beherrsche fast alle Massagetechniken, zum Beispiel Shiatsu, Akupunktur, Dornmethode usw. Darüber hinaus mache ich Pflanzenmasken, zum Beispiel aus Avocado. Das heißt, dass ich noch Spa-Dienstleistungen anbiete. Der verfügbare Raum ist jedoch unzureichend für das gesamte Angebot von solchen Dienstleitungen. Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob ich für eine größere Zahl von Kunden genug Kraft hätte, weil meine Arbeit mit einer starken physischen Belastung verbunden ist. Ich komme ursprünglich aus der Ukraine, aus Charkow. Dort habe ich in demselben Beruf gearbeitet wie hier. Damals war die Kosmetologie gerade im Entstehen. In Läden wurden kleine Salons eröffnet. Später habe ich einen Massagekurs beim medizinischen Institut in Charkow absolviert. Damals habe ich angefangen, mich mit Permanent make-up zu beschäftigen. Wir sind im Rahmen der jüdischen Migration hierher gezogen. In erster Linie sind es Geldmangel und Amtsschimmel. Die deutsche Bürokratie ist sehr stark. Als wir nach Deutschland gekommen sind, wollte ich eine berufliche Weiterbildung machen und habe mich an unterschiedliche Instanzen gewandt. Leider konnte mir niemand so richtig helfen. Im Rostocker Jobcenter hat man mir empfohlen, mich freiberuflich anzumelden. Um diesen Status zu behalten, muss man recht viel verdienen. Deswegen würde ich gerne in 1-2 Jahren in einen größeren Raum umziehen, um höhere Gewinne erzielen zu können. Deutsche. Leider nicht. Alltagsdeutsch verstehe ich nicht immer, besonders wenn Deutsche in einem Dialekt sprechen. Im Visagistenkurs, den ich gerade besuche, muss man mit einer schweren Terminologie arbeiten, deswegen stoße ich hier auch auf sprachliche Barrieren. Sich an die Mentalität zu gewöhnen war nicht so schwer, da ich schon mal im Ausland gelebt habe. Mir hat nur die Unterstützung seitens meiner Eltern, Verwandten und Freunde gefehlt, die in der Ukraine geblieben sind. |
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